Geschützte Natur: Kein Platz für Menschen? Ein kritischer Blick aus Tansania
Laden Sie spannende Referent*innen aus Tansania zwischen den 28. April und 16. Mai 2025 in Ihre Pfarre, Gruppe oder Schule (Oberstufe) ein!
Die beeindruckenden Landschaften und Wildtierbestände Tansanias werden jährlich von tausenden Touristen:innen besucht – sie können unbehelligt Safaris und Bergbesteigungen konsumieren. Für viele Tansanier:innen, die ihr Land als Quelle für Nahrung, Wasser, Weideland und Baumaterial sehen, wird es zunehmend schwierig, diese Rohstoffe und ihr Land zu nutzen.
Insbesondere Frauen sind in Bezug auf Nutzung und Besitz von Land stark benachteiligt. Die gleichberechtigte Nutzung von Land zwischen den Geschlechtern rückt immer mehr in den gesellschaftlichen Diskurs. Doch erschwert das Interesse der Regierung, den Tourismus weiter auszubauen, die Landfrage noch zusätzlich. Naturschutzgebiete werden ausgedehnt, Wildtierkorridore eingerichtet und ursprüngliche Landschaften, die seit Generationen von der ansässigen Bevölkerung bewohnt werden, in Zonen verwandelt, die nicht mehr betreten werden dürfen. Die Selbstversorgung durch Wildpflanzen, Pilze und Tiere ist verboten und wird hart bestraft.
Aktuell hat die tansanische Regierung eine gewaltsame Umsiedelung von tausenden Menschen vor, um Reservate für Tourismusentwicklung attraktiver zu machen. Von dieser Vertreibung sind vor allem die Maasai betroffen. Deren Konzept der Koexistenz mit den lokalen Wildtieren und einer sensiblen Landnutzung wird weitestgehend ignoriert. Dabei leben sie im Einklang mit der Natur und besitzen zusätzlich traditionelles Wissen, das Land zu pflegen und invasive Pflanzen zu kontrollieren. Ihre Kritik an den Regierungsmaßnahmen, Trophäenjagd und Tourismus wird zunehmend lauter und international gehört. Ihre Geschichte lädt uns ein, Maßnahmen für den Naturschutz zu prüfen und über sinnvolle Landnutzung und Koexistenz mit Wildtieren nachzudenken.
Welthaus Österreich lädt zu spannenden Einsichten in das Leben mit und von der Natur in Tansania. > Termine und Kontaktadressen