Missionsverständnis
Mission (lat. mittere – „entsenden, schicken“) bedeutet Sendung. Wie Jesus Christus selbst vom Vater in diese Welt gesandt wurde (vgl. Joh 20,21), so beauftragt er auch uns mit einer Sendung. Eine Anweisung für diese Mission findet sich in Matthäus - Evangelium: „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ (Mt. 10,7 -8). Wesen und Inhalt der Mission werden in vielen verschiedenen Bibelstellen deutlich, wie „Ihr seid das Salz der Erde…“ (Mt 5,13-16) oder „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,18-20; vgl. Mk 16,15).
Nach der Enzyklika „Redemptoris Missio“ entfaltet sich die Mission der Kirche je nach den unterschiedlichen Situationen (RM 33f). Die Mission wird in „Redemptoris Missio“ nicht nur geografisch verortet, sondern bezieht sich ebenso auf soziale Phänomene und gesellschaftliche Orte, denen die befreiende Botschaft Jesu Christi noch nicht bekannt ist (RM 37f). Im Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus finden sich zentrale Anliegen der Mission wieder, etwa die Option für die Armen, die Stadtkultur oder die Volksfrömmigkeit.
Unsere eigene Ortskirche muss als Kirche die Verantwortung für Mission wahrnehmen. Ziel ist es, durch gemeinsames Handeln das weltkirchliche Bewusstsein sowie die weltweite Solidarität zu stärken und den Ortskirchen in anderen Ländern und Kontinenten zu ermöglichen, ihre Sendung zu leben. Dazu gehören sowohl das anwaltschaftliche Engagement als auch Entwicklungs- und Friedensarbeit. Sie sind unausweichliche Konsequenzen aus der ernst genommenen Botschaft Christi.