Querida Amazonia: Papst ermutigt erneut zum Einsatz für globale Gerechtigkeit als eine wesentliche Mission für Christinnen und Christen
Die KOO begrüßt den Aufruf des Papstes, endlich ernsthafte Veränderungen vorzunehmen, um den Amazonas und andere Ökosysteme als Lebensquelle für die ganze Welt zu erhalten und die Rechte deren ursprünglichen BewohnerInnen zu wahren. Die Ermahnung des Papstes ist ein wichtiges Dokument, dass das Kirchenvolk und “jeden Menschen guten Willens” neuerlich aufruft, den eigenen Lebensstil und das globale Wirtschaftssystem von Grund auf zu ändern, um nicht nur die für das Überleben der Menschheit wichtigen Ökosysteme zu retten, sondern endlich auch ein Menschenleben weltweit in Frieden und sozialer Ausgewogenheit zu ermöglichen.
Am Beispiel Amazoniens wurde auf der Synode eindrücklich belegt, dass Ökologie und soziale Gerechtigkeit untrennbar miteinander verbunden sind und wie zerbrechlich ein solches öko-soziales Gleichgewicht ist. Auch hier kann aus Sicht der KOO nicht oft genug betont werden: dies gilt nicht nur für pan-amazonische Region, es ist ein ganzes Weltsystem, das es multinationalen Konzernen erlaubt, Land und Ressourcen auszubeuten, ohne den Folgen für die Menschen und die Umwelt genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Neben der persönlichen Bekehrung sind daher aus Sicht der KOO auch politische Entscheidungen gefragt, um wichtige internationale ordnungspolitische Maßnahmen einzuleiten, die diesen Prozessen Einhalt gewähren.
Nachdem der Papst den jeweiligen Ortskirchen und Gläubigen die Rezeption und Deutung der Ergebnisse der Synode vor dem je eigenen Hintergrund empfiehlt, treibt er die Dezentralisierung und Stärkung der Eigenverantwortung der Regionen ein Stückchen weiter. Aus Sicht der KOO stärkt das die Gestaltungsmöglichkeiten internationaler katholischer Partnerschaften, auch mit Organisationen aus Österreich, die sich schon lange für Menschenrechte, eine radikale Einschränkung der ökonomischen Ausbeutung von Lebensräumen und strikte internationale Regularien für den Klimaschutz einsetzen. Die Basisorientierung katholischer Organisationen in der KOO wie auch in den Partnerregionen fördert ganz in diesem Sinne nicht nur den Dialog und die gegenseitige Wertschätzung zwischen Menschen, sondern fördert die Wahrnehmung und Wirkung der Stimmen und Forderungen lokaler Gemeinschaften auf politischer Ebene. Diese Orientierung auf Basis des Evangeliums stärkt die Weltkirche auch insgesamt im Auftritt als globale Akteurin, etwa bei den Vereinten Nationen.