KOO trifft Kardinal Tagle, Präsident der Caritas Internationalis
Die Caritas Internationalis unterstützt den synodalen Prozess maßgeblich durch ihren Beitrag bei REPAM, dem Kirchen-Netzwerk Amazoniens, das die Konsultation der Bevölkerung in der Region, insbesondere der Indigenen, organisiert.
Der Kardinal betonte: „The Amazon is everywhere“. Die ökologischen Probleme und die Ursachen dafür seien eine weltweite Realität. Er beschrieb die Auswirkungen des Klimawandels im Blick auf seine Heimat Philippinen mit drastischen Bildern: das Land läge an zwei Ozeanen, einer unten und ein anderer oben. Durch die Erderwärmung steigt das Wasser des unteren Ozeans in immer größeren Mengen und mit zunehmender Geschwindigkeit hinauf, um dann wieder herabzustürzen auf die Menschen. Die Folge sind Taifune und heftige Regenfälle.
In einer Video-Botschaft nannte Kardinal Pedro Barreto, Vize-Präsident von REPAM, Amazonien eine „Quelle des Lebens im Herzen der Kirche.“ Dort werde 20% des weltweiten Sauerstoffvorkommens erzeugt. Die riesigen Süßwassermengen, die Bio-Diversität und die Vielfalt Hunderter indigener Völker mit ganz unterschiedlichen Sprachen und Kulturen seien Ausdruck des Lebens in Fülle, das Amazonien kennzeichnet. Es sei wichtig, hinzuhören auf die Menschen in Amazonien, vor allem auf die indigenen Völker, um neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie dort und auf der ganzen Welt zu suchen. Mit einem Video und in einer Skype-Schaltung informierte Maurizio Lopez, Generalsekretär von REPAM, über die Amazoniensynode. Diese habe, wie Papst Franziskus betont und wie es die neuen päpstlichen Regelungen für Bischofssynoden (Apostolische Konstitution Episcopalis Communio vom 15.9.2018) festschreiben, längst begonnen, denn die Synode sei ein Prozess. Bisher haben sich an diesem 87.000 Personen im Rahmen von 260 Konsultationen und weiteren Befragungen beteiligt. Eine davon hat in Berlin und eine andere in Washington stattgefunden.
Einig waren sich alle Anwesenden über die hohe Bedeutung dieser Synode für die Universalkirche und den dringenden Bedarf noch mehr für deren Fragen und Ziele in die Ortskirchen und die Bevölkerungen zu kommunizieren.