Kirche unter Verdacht: Politische Konfrontation in Brasilien zu erwarten
Nachdem der neue Präsident Brasiliens Jair Messias Bolsonaro schon im Wahlkampf mit erschreckenden Ankündigungen in Sachen Landrechte und Schutz des Regenwaldes aufgefallen war, sorgt jetzt eine Geheimdienstbericht für Aufregung. Laut Berichten unserer deutschen Schwesterorganisation Adveniat soll der brasilianische Geheimdienst auf Akteure der Amazoniensynode angesetzt worden sein. Wie noch zu Zeiten der Militärdiktatur wird katholische Kirche offenbar erneut verdächtigt, staatsgefährdend zu agieren.
Klar ist, dass sich kirchliche Akteure und Akteurinnen aus allen Ebenen seit langem für die Rechte von Kleinbauern und –bäuerinnen, Indigenen und anderen benachteiligten Gruppen einsetzen und öffentlich Stellung beziehen. So hatte beispielsweise im Dezember der Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Bischof Leonardo Steiner in einer Pressekonferenz das Bedauern geäußert, dass die Klimakonferenz vom Präsidenten offiziell ausgeladen worden war und die Amazoniensynode als Ereignis hervorgehoben, das Potential habe, eine Scheinwerferlicht auf die Situation in Brasilien zu werfen. Die geheimdienstlichen Aktivitäten, auf denen aufbauend vermutlich weitere politische Schritte folgen werden, lassen das Schlimmste befürchten.