KOO lud zum COMED Forum in Salzburg
Eröffnet wurde die Tagung mit einem Vortrag zu Gamifikation mit Sonja Gabriel, die für dieses Thema eine anschauliche Einführung gab.
Als Themenschwerpunkt wählten wir heuer Dekolonialisierung und Antirassismus aufbauend auf das Systemic Change Forum der CIDSE 2021.
Hauptreferent dafür war Abdou Rahime Diallo, der einerseits den Blick auf Geschichtsschreibung lenkte und andererseits auf die Tianos, das erste Volk, auf das Christopher Columbus auf den Bahamas traf und das die Brutalität und Grausamkeit der Europäer*innen damit als erstes erleben mussten. Die Geschichte von Kolonialismus und Rassismus aus der Perspektive der Betroffenen im globalen Süden zu kennen ist wichtig, um heute einen Beitrag zur Dekolonialisierung unseres Arbeitsfelds und unserer Gesellschaft leisten zu können.
Die Herausforderungen vor denen unsere Weltgemeinschaft stehe, seien groß, wir könnten uns also nicht leisten, die Kompetenzen des globalen Südens zu ignorieren, so Diallo. In Ländern wie Mali oder Kenia, gäbe es seit einiger Zeit auch starke und wachsende Bewegungen, die gegen postkoloniale Entwicklungsnarrativ demonstrieren und wirkliche Zusammenarbeit mit einem kritischen Umgang mit Hierarchien fordern. "Wir haben jetzt noch die Chance, unser Handeln zu reflektieren und unseren Weg zu ändern". so Diallo. Es wäre dringend an der Zeit.
Workshops und Foren vertieften das Schwerpunktthema in den Arbeitsbereichen der Teilnehmenden. So gab es beispielsweise einen Workshop zu Transformativer Bildung von Tim Holthoff, einen Workshop zur dekolonialer und antirassistischer Praxis in unseren Organisationen von Marianne Pötter-Jantzen (MISEREOR), einen Workshop zu anwaltschaftlicher Arbeit im Norden aus Südperspektive, von Guilherme Cavalli (Iglesia y Minería) sowie einen Workshop zu Transformativer Kommunikation und Fundraising von Jaap t‘ Gilde und Ricardo van Deen (Broederlijk Delen). Foren zu Antidiskriminierung bei Freiwilligenarbeit, Arbeit mit Voluntär*innen während und nach Corona sowie zum Code of Conduct für Kommunikation brachten weitere Möglichkeiten der Auseinandersetzung.
Abgerundet wurde das Angebot mit einem Rahmenprogramm in der Stadt Salzburg und Möglichkeiten zum informellen Austausch.