Kirchliche Fachstelle: Artenschutzabkommen von Montreal ist Durchbruch
Die UNO-Konferenz war am Montag nach rund zweiwöchigen Verhandlungen in der kanadischen Metropole zu Ende gegangen. In Abschlusserklärung gaben die rund 200 teilnehmenden Staaten u.a. das Ziel aus, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz stellen zu wollen. KOO-Leiterin Anja Appel zeigte sich am Dienstag gegenüber Kathpress erleichtert darüber, dass die Konferenz zu einem tragfähigen Ergebnis geführt habe, nachdem es über weite Strecken nicht danach ausgesehen hatte.
Die gesteckten Ziele, etwa in Hinblick auf die Wiederherstellung von Naturräumen, die weltweite Einrichtung von Schutzzonen am Land und im Wasser und die Anerkennung der Rolle von Indigenen beim Artenerhalt, sei von Bedeutung. Auch dass die finanzielle Unterstützung von Ländern des Globalen Südens berücksichtigt wurde, sieht Appel positiv. Für das Erreichen der Ziele sei freilich ein regelmäßiges Monitoring unerlässlich. Das habe das Scheitern vorangegangener Ziele "kläglich vor Augen geführt".
Kritisch merkte die KOO-Leiterin in dieser Hinsicht an, dass im aktuellen Papier zwar eine Berichtslegung vorgesehen sei, bei Nichteinhaltung allerdings keinerlei Konsequenzen drohten. "Die Verbindlichkeit ist leider nicht so hoch, wie es für die Umsetzung gut gewesen wäre." Dass die Ambitionen an manchen Stellen vagen Formulierungen für mehr staatlichen Spielraum weichen mussten, dämpfe die Begeisterung zusätzlich.
Letztlich sei das Tempo bei den Maßnahmen, das angesichts eines aktuell stattfindenden Massenaussterbens an den Tag gelegt werde, nach wie vor deutlich zu gering, so Appel. Auch den Interessen der wohlhabenden Länder an der kommerziellen Ausbeutung von Naturgütern werde immer noch ein zu großer Stellenwert zugestanden. Für einen gelingenden Artenschutz sei deshalb weiterhin eine "starke Lobby für die Schöpfung und viel internationaler Wachsamkeit über die Umsetzung der gesteckten Ziele" unerlässlich, zeigte sich Appel überzeugt.