Wir sind alle gefordert .... der fortschreitenden Zerstörung unseres Planeten entgegenzuwirken.
Im Jahr 2021 gedenken wir des 130. Jahrestages der Veröffentlichung der Enzyklika Rerum novarum von Papst Leo XIII. Diese gilt als Beginn der katholischen Soziallehre, die mit der Enzyklika Fratelli Tutti ihren aktuellsten Beitrag erhalten hat.
In dieser neuesten Enzyklika betont Papst Franziskus die Bedeutung der Ausrichtung des politischen Tuns auf ein weltweites Gemeinwohl. Schon vor sechs Jahren hatte Papst Franziskus in Laudato Si‘ (Über die Sorge für das gemeinsame Haus) zur radikalen ökologischen Umkehr aufgerufen, auf persönlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene.
In den kommenden Monaten werden auf internationaler Ebene wesentliche Schritte gesetzt werden, die für eine sozial und ökologisch gerechtere Zukunft unseres Planeten und aller Menschen, auch der kommenden Generationen, von wesentlicher Bedeutung sein werden. So werden bei den Verhandlungen zur Biodiversität (COP-15) im Oktober 2021 (online) und April 2022 (Kunming) und zum Klimaschutz (COP-26) im November 2021 in Glasgow konkrete Maßnahmen beschlossen werden, um den gravierenden und bedrohlichen Verlust der Biodiversität aufzuhalten und schließlich umzukehren bzw. die in Paris im Winter 2015 beschlossenen Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und eines Anstiegs der Erwärmung um max. 1,5°C bis 2100 auch konkret zu bewerkstelligen.
Wir sind alle gefordert, und ganz besonders die Menschen in politischer und gesellschaftlicher Verantwortung, Lösungen zu finden, um der fortschreitenden Zerstörung unseres Planeten entgegenzuwirken.
Unübersehbar ist diese Ansicht auch in den sozialen Rundschreiben des gegenwärtigen Papstes. In seinem Brief vom 27. Mai 2021 zum Auftakt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen schreibt Papst Franziskus an Inger Andersen, die UNEP-Exekutivdirektorin und an Qu Dongyu, den Generaldirektor der FAO: "Die aktuelle Umweltsituation ruft uns dazu auf, jetzt dringend zu handeln, um immer verantwortungsvollere Verwalter der Schöpfung zu werden und die Natur wiederherzustellen, die wir schon zu lange geschädigt und ausgebeutet haben. Andernfalls riskieren wir, die Grundlage zu zerstören, von der wir abhängen. Wir riskieren Überschwemmungen und Hunger und schwerwiegende Folgen für uns selbst und für zukünftige Generationen. […] Und doch gibt es Hoffnung. "Wir haben die nötige Freiheit, die Technologie zu begrenzen und zu lenken; wir können sie in den Dienst einer anderen Art von Fortschritt stellen, einer, die gesünder, menschlicher, sozialer und ganzheitlicher ist […]. Die Wiederherstellung der Natur, die wir beschädigt haben, bedeutet in erster Linie, dass wir uns selbst wiederherstellen […] lasst uns mitfühlend, kreativ und mutig sein. Mögen wir unseren angemessenen Platz als "Wiederherstellungsgeneration" einnehmen."
Es liegt in unser aller Verantwortung eine zukunftsfähige Vision anzustoßen, um somit das globale Gemeinwohl zu sichern, das Wirtschaften neu auszurichten und den Zeitpunkt zu nutzen, als gesamte Gesellschaft den Weg der Veränderung zu beschreiten, da eine öko-soziale Transformation alle fordern wird und nur dann gelingen kann, wenn sie nicht nur mit einer Änderung des Lebensstils, sondern auch durch ambitionierte nationale und globale Vorhaben vorangetrieben wird. Dazu braucht es eine politische Arbeit und Kommunikation, die den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander stärkt.