Allianz für Klimagerechtigkeit:
Breite zivilgesellschaftliche Allianz präsentiert Forderungen an die (nächste) Bundesregierung
Wien, am 8. November 2017 - Die Allianz für Klimagerechtigkeit – eine Plattform von 25 Umwelt-, Sozial-, Entwicklungs- und kirchlichen Organisationen mit Mitgliedern wie GLOBAL 2000, dem Roten Kreuz, Greenpeace, der Dreikönigsaktion, WWF, Care und der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Internationale Entwicklung und Mission – fordert anlässlich der 23. Klimakonferenz in Bonn mehr Einsatz der Bundesregierung beim Klimaschutz und bei der Unterstützung von Entwicklungsländern für die Anpassung an den Klimawandel.
„Österreich muss sich auf internationaler und nationaler Ebene für die Erreichung der Pariser Klimaschutzziele einsetzen. Dafür gilt es jetzt, die EU-Klimaschutzpläne nachzubessern und eine Vorbildfunktion einzunehmen. Derzeit hinkt Österreich aber hinterher und hat noch keinen Fahrplan zum Ausstieg aus fossiler Energie. Es braucht aber auch wirksame Maßnahmen für die Reduktionen von Treibhausgasen vor allem in den Bereichen Mobilität und Gebäude, sowie den begleitenden Ausbau erneuerbarer Energien“, fordert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.
In Österreich sind laut Klimaschutzbericht des Umweltbundesamts die Treibhausgasemissionen zuletzt um 3,2 Prozent gestiegen, selbst das Erreichen der EU-Klimaziele bis 2020 ist in Gefahr. Auf internationaler Ebene sind wiederum die Zusagen der einzelnen Staaten nicht ambitioniert genug, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C einzudämmen. Die UNEP zeichnet im aktuellen „Emissions Gap Report“ ein dramatisches Bild: Werden die Klimaschutzpläne nicht rasch nachgebessert, drohen die Pariser Klimaziele verfehlt zu werden. Bereits bis 2030 würden CO2-Emissionen in einem Ausmaß verursacht, die allein einen globalen Temperaturanstieg von 1,5 °C bedeuten würden. Ohne rasche Nachbesserungen hält es die UNEP für extrem unwahrscheinlich, dass die Pariser Klimaziele erreicht werden können. *)
Die Folgen des immer verheerenderen Klimawandels treffen arme Bevölkerungsgruppen am stärksten, wie unzählige aktuelle Beispiele aus Asien, Amerika und der Karibik vor Augen führen. Insbesondere Entwicklungsländer benötigen daher internationale Unterstützung, um sich vor den Klimawandel-Auswirkungen zu schützen und nachhaltige Entwicklungspfade einzuschlagen. „Die Österreichische Bundesregierung muss sich international dafür einsetzen, dass die notwendigen finanziellen Mittel für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen von den Hauptverursachern des Klimawandels bereitgestellt werden“, verlangt Martin Krenn, Sprecher der Allianz für Klimagerechtigkeit. „In Österreich selbst müssen die derzeit stagnierenden gestaltbaren Zuschüsse zur internationalen Klimafinanzierung schrittweise angehoben werden, anstatt nur immer mehr bereits bestehende Zahlungen im Klimafinanzierungsbericht zu summieren“, so der Mitarbeiter der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission abschließend.
>> Weitere Informationen zur Allianz für Klimagerechtigkeit
>> Forderungen der Allianz für Klimagerechtigkeit an die österreichische Bundesregierung
Rückfragehinweis:
Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, 0699 14 2000 26, lydia.matzka@global2000.at
Johannes Wahlmüller, GLOBAL 2000 Klima- und Energiesprecher, 0699 14 2000 41, johannes.wahlmueller@global2000.at
Martin Krenn, Referent Anwaltschaft Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO), 0676 769 84 31, m.krenn@koo.at