Bischöfe an Politik: Klimaschutzabkommen engagiert umsetzen
Eisenstadt, 11.11.2016 (KAP) Die österreichischen Bischöfe rufen eindringlich dazu auf, das im vergangenen Dezember beschlossene Pariser Klimaschutzabkommen, das am 8. Juli 2016 im österreichischen Parlament ratifiziert wurde, rasch und konkret umzusetzen.
"Die globalen Bedrohungen, die durch die Erderwärmung und den damit verbundenen Klimawandel entstehen, werden immer offenkundiger", halten sie am Freitag in einer Erklärung zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung in Eisenstadt fest. Der Klimawandel verschlimmere die Nahrungskrise, gefährde den Lebensraum und stürze Menschen oft unverschuldet in Armut und Lebensgefahr. Immer mehr seien gezwungen, die mittlerweile lebensfeindliche Umwelt, die ihnen früher Heimat war, zu verlassen, warnen die Bischöfe und nehmen zugleich die österreichische Politik in die Pflicht.
Die Bischöfe begrüßen, dass sich Österreich mit der Ratifizierung zum Ziel der internationalen Staatengemeinschaft bekannt hat, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, sie auf 1,5 Grad einzudämmen. Vor diesem Hintergrund erwarten die Bischöfe, "dass sich Österreich engagiert und großzügig für die Umsetzung des weltweiten Klimaschutzabkommens einsetzt". Damit diese langfristigen Ziele erreicht werden können, müsse u.a. ein weiterer Anstieg der Treibhausgasemissionen sobald wie möglich gestoppt werden, fordern die Bischöfe. Dazu brauche es eine Halbierung des Energieverbrauchs und eine vollständige Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energie bis 2050.
Österreich solle sich auch dafür einsetzen, dass die für Entwicklungsländer bereitgestellten finanziellen Mittel für Klimaschutz und Anpassung kontinuierlich ansteigen und bis 2020 die Summe von 100 Mrd. US-Dollar erreichen. Diese Mittel müssten zu einem wesentlichen Teil als Zuschüsse aus öffentlichen Quellen sowie zusätzlich zu bereits bestehenden und noch nicht erfüllten Verpflichtungen im Bereich der Entwicklungshilfe zur Verfügung gestellt werden.
Schließlich solle Österreich darauf achten, dass bei allen Programmen, die auf internationaler Ebene ausgearbeitet werden, eine höchstmögliche Kohärenz zwischen Entwicklungs- und Umweltzielen hergestellt wird, so die Bischöfe. Klimaschutzstrategien in Schwellen- und Entwicklungsländern seien so auszurichten, dass die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen unterstützt werden.
Die von Papst Franziskus verlangte "Sorge um das gemeinsame Haus" betreffe alle, halten die Bischöfe zuletzt fest. Diese sorge erfordere "eine Wende hin zu einem einfachen und verantwortungsvollen Lebensstil in Respekt vor Gottes guter Schöpfung".
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