Ein europäisches Lieferkettengesetz: Wie kann es Menschen und Umwelt schützen?
Erschütternde Ereignisse wie Fabriksbrände, Umweltdesaster, Bergwerkseinstürze oder Morde an Gewerkschafter*innen oder Umweltaktivist*innen lenken die Aufmerksamkeit auf globale Lieferketten und werfen die Frage nach europäischer Mitverantwortung in der globalisierten Wirtschaft auf.
Beim Bergwerksdesaster von Brumadinho kamen im Jahr 2019 mindestens 272 Personen zu Tode, ein ganzer Landstrich wurde verwüstet und zehntausende Menschen kämpfen mit dem Verlust von sauberem Wasser und zerstörten Lebensgrundlagen. Gäste aus Brasilien, die sich für die Rechte der Betroffenen einsetzen, stellen die Frage nach Chancen und Grenzen dessen, was ein europäisches Lieferkettengesetz (Richtlinienvorschlag betreffend Sorgfaltspflichten von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit) im konkreten Fall sowie im „Normalbetrieb“ der globalisierten Wirtschaft leisten könnte.
Der im Februar 2022 vorgestellte Entwurf für eine europäische Richtlinie würde Unternehmen auf die weltweite Einhaltung von geltenden Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichten. Das sogenannte europäische Lieferkettengesetz soll zu einer faireren und nachhaltigeren globalen Wirtschaft beitragen und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung fördern.
Was beinhaltet der vorliegende Entwurf? Inwiefern ist er geeignet, Menschen und Umwelt tatsächlich zu schützen? Wie praktikabel und durchführbar sind die Vorgaben? Wo braucht es Verbesserungen und wie können diese erreicht werden?
Programm |
Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments
Sigrid Kickingereder, Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar
Ausschnitt aus dem Film „The Illusion of Abundance“, www.theillusionofabundance.earth
Warum es mehr gesetzliche Verantwortung in globalen Lieferketten braucht: Carolina do Moura Campos, Instituto Cordilheira, Brasilien
Vorschlag für ein europäisches „Lieferkettengesetz“ – Was enthält der Richtlinienvorschlag? Julia Wegerer, Österreichischer Gewerkschaftsbund
- Alma Zadić, Bundesministerin für Justiz - Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments - Andrea Reitinger, EZA Fairer Handel - Michaela Krömer, Rechtsanwältin, Klimaklage - Karin Lukas, Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte - Danilo Chammas, Menschenrechtsanwalt, Brumadinho-Fall
Sarah Bruckner, Arbeiterkammer Wien |
Moderation: Martina Bachler, trend Magazin
Ort: Haus der Europäischen Union, Wipplingerstraße 35, 1010 Wien
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