Österreich kürzte Entwicklungszusammenarbeit 2018 nochmals
Von 2017 auf 2018 sanken die österreichischen Mittel um 11,7 Prozent auf 1,18 Mrd. USD. Dies sind nur mehr 0,26 Prozent des Bruttonationaleinkommens und damit rückt das gesetzlich und im Regierungsprogramm vereinbarte Ziel von 0,7 Prozent in noch weitere Ferne. Selbst der OECD Durchschnitt liegt mit 0,31 Prozent über Österreichs Performance.
Grafik einfügen: „ODA Zahlen 2018 für Österreich_(c) OECD DAC statistics.png“
Der extreme Rückgang ist zu einem großen Teil darauf zurück zu führen, dass Österreich für 2018 keine so hohe Summe an nationalen Kosten für die Aufnahme und Betreuung von geflüchteten Menschen auf die ODA Zahlen anrechnen konnte und hier auch geringere Kosten angefallen sind. Machten diese Mittel 2017 noch 12,2 Prozent der gesamten Entwicklungshilfe Österreichs aus, waren es 2018 nur mehr 5,4 Prozent. Die Anrechnung von in Österreich anfallenden Kosten für geflüchtete Menschen als Entwicklungsmittel wurde von den Koordinierungsstelle und vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur/innen international stark kritisiert. Dass solche Zahlenspiele in manchen Jahren die ODA nur künstlich aufblähen zeigt sich nun durch den Einbruch im aktuellen Bericht der OECD.
Die OECD hat zudem ab den Zahlen 2018 ihre Bewertung von Krediten in der ODA auf das sogenannte „Grant Equivalent“ System geändert. Dadurch sind die Zahlen ab 2018 nicht direkt mit den Zahlen der Vorjahre zu vergleichen (oben angeführte Vergleiche wurden nach dem bisherigen „cash flow“ System errechnet). Das neue Berechnungssystem stellt die Verbilligung von Entwicklungskrediten direkt bei der Vergabe der Kredite dar und soll damit aussagekräftige Zahlen für das tatsächliche Engagement einzelner Geberländer liefern und unabhängig von international vereinbarten Entschuldungskampagnen sein.
> Gesamten Zahlen finden sich in der Pressemeldung der OECD