Erfolgreiche kirchliche Entwicklungszusammenarbeit in Uganda
Wien, 26.2.2018 (KAP) Eine Fact-Finding-Mission hat jetzt die "hervorragende Arbeit der kirchlichen EZA" in Uganda bestätigt. Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle (KOO) der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, und Erwin Eder, Geschäftsführer von "HORIZONT3000", überzeugten sich bei einer jüngsten Reise davon, dass die jährlich in dem ostafrikanischen Land eingesetzten 3,5 Millionen Euro gut angelegt sind: Sie besuchten sieben Projekte der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit und trafen die Spitzenvertreter der Ugandischen Bischofskonferenz - die Erzbischöfe John Baptist Odama (Gulu) und Cyprian Kizito Lwanga (Kampala) - zu ausführlichen Gesprächen, teilte Hödl am Montag gegenüber "Kathpress" mit.
Ein wichtiges Reiseziel war auch die vom Bürgerkrieg im Südsudan massiv betroffene Region im Norden Ugandas: Arua sei immer wieder Hotspot in Bezug auf Flüchtlinge aus dem Südsudan, berichtete der KOO-Geschäftsführer. Insgesamt hätten bisher rund zwei Millionen Südsudanesen ihr Land verlassen, davon die Hälfte in Richtung südliches Nachbarland Uganda. Dort würden Flüchtlinge von der ersten Stunde an rasch und unbürokratisch aufgenommen, so Hödl. Da vorerst kein Ende der Gewalt absehbar ist, gelte es den Vertriebenen eine längerfristige Lebensperspektive zu bieten - wie dies beim neuen Migrations-Projekt von HORIZONT3000, "Bruder und Schwester in Not Innsbruck" und der Caritas Kärnten vorbildlich geschehe. Es würden je zur Hälfte Flüchtlinge und Einheimische gefördert, um ein gutes Zusammenleben zu fördern. Trainings und Betriebsmittel-Ausstattung für Jugendliche sind dabei ein wichtiger Schwerpunkt.
Beeindruckt zeigten sich die österreichischen Besucher auch vom "John Paul II. Justice and Peace Center" im der Hauptstadt Kampala. Gegründet wurde es von sechs Missionsorden, mittlerweile sind zwei weitere eingebunden. Hier wird Bildungsarbeit zur Förderung von Gerechtigkeit und Frieden in Uganda geleistet, es werden jährliche Forschungsberichte veröffentlicht und eine Abteilung für Trainings sowie eine für Anwaltschaft geführt, berichtete Hödl. Ugandas demokratische Strukturen seien noch alles andere als gefestigt, "viele Jugendlich sind in einer Kultur aufgewachsen, in der Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Gewalt und Intoleranz auf der Tagesordnung stehen". Dem wirken laut dem EZA-Experten Trainings für Sekundarschullehrkräfte aus ganz Uganda entgegen.
Geld und auch Personal einsetzen
Insgesamt werden von den Mitgliedern der KOO - der Plattform von 25 katholischen Umwelt-, Sozial-, Entwicklungsorganisationen - jährlich über 3,5 Millionen Euro in Uganda eingesetzt. Mehr als die Hälfte davon werden von HORIZONT3000 und der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar abgewickelt, wies Heinz Hödl hin.
Er unterstrich im Gespräch mit "Kathpress" zudem auch die Bedeutung von Personaleinätzen: Alle Entwicklungshelfer aus Österreich zeichneten sich durch eine hohe fachliche Expertise aus. Wichtig seien aber auch "Soft Skills" wie interkulturelle, soziale und religiöse Kompetenz. "Ich möchte bei den Organisationen und beim Staat für eine bessere Wertschätzung und höhere Unterstützung des Personaleinsatzes eintreten", schloss Hödl.
Uganda ist seit 1992 ein Schwerpunktland auch der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit Österreichs. Insgesamt 14 Projekte werden mit mehr als 19 Millionen Euro unterstützt. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Wasserversorgung und der Sicherung von Recht und Ordnung, wie das Auslandsbüro der ADA (Austrian Development Agency) auf seiner Website informiert.
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