“Konfliktmineralien"
„Wir zählen da ganz auf die europäischen Bürger/innen“, sagt Bischof Fridolin Ambongo Besungu aus der Demokratischen Republik Kongo in einem Video, es sei an ihnen Druck auf ihre gewählten Vertreter/innen und Regierungen auszuüben, damit sichergestellt wird, dass die von Europäer/innen gekauften Produkte keine Konflikte befeuern. Der Präsident der Bischöflichen Konferenz für natürliche Ressourcen und Bischof der Partnerdiözese der Erzdiözese Salzburg, Bokungu-Ikela, war schon mehrfach in Europa, um sich für eine effektive EU-Gesetzgebung einzusetzen. Den verschiedenen bewaffneten Gruppen, die seit Jahrzehnten unsägliches Leid über sein Land gebracht haben, soll endlich der Geldhahn aus dem Rohstoffgeschäft abgedreht werden.
Am 14. März Msgr. Ambongo erneut nach Brüssel reisen, um hochrangige Entscheidungsträger/innen der EU zu treffen. „Mit unserer Online-Kampagne wollen wir es Bürger/innen ermöglichen, sich hinter Bischof Ambongo, die abertausenden Gewaltopfer und ihre legitimen Forderungen zu stellen“, erklärt Heinz Hödl von der KOO und Präsident des internationalen Dachverbands der katholischen Entwicklungsorganisationen CIDSE. „Wir laden Menschen in Europa ein, klar zu sagen, dass sie mit den von ihnen erworbenen Produkten keine versteckte Leidensgeschichten ‚mitkaufen‘ wollen und dass sie sich mit keinem verwässerten Feigenblatt-Gesetz zufrieden geben“, so Hödl weiter.
Nicht zuletzt aufgrund des öffentlichen Drucks hatte das EU-Parlament im Mai 2015 für eine verbindlichere und weitergehende Verordnung als von der EU-Kommission vorgeschlagen votiert. „Dieser Fortschritt ist nun in Gefahr, weil viele EU-Mitgliedsstaaten – darunter leider auch Österreich – kein verbindliches System wollen, sondern auf ein rein auf Freiwilligkeit beruhendes und in ihrem Wirkungsumfang sehr eingeschränktes Gesetz drängen“, warnt Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar. „Umso wichtiger ist es nun, dass möglichst viele Menschen zum Ausdruck bringen, dass sie durch ein wirkungsvolles Gesetzt davor geschützt werden wollen, unwissentlich durch den Kauf eines Smartphones oder Tablet-Computers zu Kompliz/innen von Ausbeutung, Misshandlungen und anderen groben Menschenrechtsverletzungen zu werden“, so Herbert Wasserbauer.
Link zur Kampagne: www.dka.at/rohstoffe
Rückfragen:
Christian Herret, +43 676 880 11 1071, christian.herret@dka.at
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