Asiatische Bischöfe fordern Maßnahmen gegen ökologische Krise
Bangkok, 24.03.2025 Die Föderation der katholischen Bischofskonferenzen Asiens (FABC) ruft zu einer "ökologischen Umkehr" auf und fordert einen Schuldenerlass für arme Länder. In einem im Vorfeld des zehnten Jahrestags der Sozial- und Umwelt-Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus veröffentlichten aktuellen Hirtenbrief erläutern die Bischöfe, was sie unter der "ökologischen Schuld" der Industrieländer gegenüber den Ländern des Globalen Südens verstehen. Sie betonen, dass die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowohl zur Umweltzerstörung als auch zum Mangel an wichtigen sozialen Diensten wie Bildung und Gesundheit führt.
Das Hirtenwort, das laut "Vatican News" (Montag) auf der jüngsten FABC-Vollversammlung entstand, listet mehrere Herausforderungen für die Erde als das "gemeinsame Haus" auf: Abholzung der Wälder, Verlust der biologischen Vielfalt, Anstieg des Meeresspiegels, Vertreibung der Küstenbevölkerung, Wasserunsicherheit, Luftverschmutzung und ihre gesundheitlichen Folgen, häufigere und extreme Wetterereignisse, Agrarkrisen und Ernährungsunsicherheit.
Die Bischöfe sehen jedoch auch "Zeichen der Hoffnung": die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften und indigener Völker, das Aufblühen von Diensten und Ausbildungskursen zu Themen der Enzyklika "Laudato si'", die wachsende Beteiligung junger Menschen und die Zusammenarbeit zwischen Ordensgemeinschaften und NGOs bei der Verteidigung der Schöpfung.
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30, die im November 2025 in Belem in Brasilien stattfindet, legen die asiatischen Bischöfe konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der ökologischen Krise dar. Sie fordern stärkere Zusagen, um die Lücke zwischen den nationalen Klimazielen und dem globalen Ziel von 1,5 Grad Erderwärmung zu schließen. Zudem verlangen sie mehr Finanzmittel von Regierungen zur Anpassung der Bevölkerung an den Klimawandel und setzen sich für nationale und internationale Gesetze zum Schutz der Umwelt ein.
Schuldenerlass für mehr Gerechtigkeit
Ein zentrales Anliegen der Bischöfe ist eine Kampagne zum Schuldenerlass während des Heiligen Jahres, um "wirtschaftliche Gerechtigkeit" zu fördern und ungerechte Strukturen zu ändern, die eine nachhaltige Entwicklung im Globalen Süden behinderten. Die FABC ermutigt die Ortskirchen in Asien, sich an der Vorbereitungsphase der COP30 zu beteiligen.
Papst Franziskus hatte sein international viel beachtetes Lehrschreiben am 24. Mai 2015 unterzeichnet; am 18. Juni 2015 wurde es - wenige Monate vor der damaligen Pariser Klimakonferenz - veröffentlicht. "Laudato si" zählt zu den meistrezipierten Schreiben im Pontifikat von Franziskus.