Jetzt wichtiger denn je: Lasst uns alle gemeinsam für globale Gerechtigkeit eintreten
Aus der Erklärung:
"In Anerkennung der kollektiven Verantwortung, die Ursachen von Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung zu bekämpfen, fordern wir, die Direktorinnen und Direktoren von CIDSE (der internationalen Familie der katholischen Organisationen für soziale Gerechtigkeit), die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verantwortungs-träger*innen auf, sich den harten Realitäten unserer Zeit zu stellen und sofortige, mutige Maßnahmen zu ergreifen. [....]
Während wir in diesem kirchlichen Jubiläumsjahr der Hoffnung unser 60-jähriges Bestehen feiern, werden wir an die Werte des Evangeliums und der katholischen Soziallehre erinnert, die unsere Arbeit bisher geleitet haben. Sie inspirieren uns weiterhin zu einem wahrhaften Bekenntnis zu Gerechtigkeit und Solidarität und unterstützen unseren Auftrag, denjenigen beizustehen, die von den aktuellen, miteinander verbundenen Krisen am meisten betroffen sind. [...]
Es gibt ermutigende Anzeichen aus dem globalen Süden, wo die Gemeinschaften, mit denen wir zusammenarbeiten, eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit an den Tag legen. [...] Gemeinsam wollen wir gegen Systeme der Unterdrückung und Ungleichheit vorgehen und uns für einen sozial und ökologisch gerechten Planeten einsetzen.
In diesem Zusammenhang kommt CIDSE eine einzigartige Rolle zu, die es weiterhin zu spielen gilt. Durch unser globales Netzwerk von Organisationen und Gemeinschaften sind wir in der Lage, mit lokalen Bewegungen und Entscheidungsträger*innen in Verbindung zu treten, ungehörten Stimmen Gehör zu verschaffen und dafür zu sorgen, dass die Kämpfe der Schwächsten mit konkreten Maßnahmen der globalen Gemeinschaft beantwortet werden. [...] Jetzt ist es an der Zeit, mutig und konkret zu handeln. Aus diesem Grund fordern wir die politischen Entscheidungsträger*innen, insbesondere im Globalen Norden, auf, sich zu verpflichten:
- Umsetzung des Pariser Abkommens mit ambitionierteren nationalen Zusagen, um schlimmere Klimaauswirkungen zu vermeiden;
- Schuldenerlass für vulnerable Länder, um sie von finanzieller Ausbeutung zu befreien und ihnen den Aufbau einer nachhaltigen Zukunft zu ermöglichen;
- Aufstockung der Gelder für Entwicklungszusammenarbeit zur Unterstützung der Klimaanpassung und Armutsbekämpfung im globalen Süden.
An diesem UN-Welttag der sozialen Gerechtigkeit fordern wir Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen nicht nur zum Nachdenken, sondern zum sofortigen gemeinsamen Handeln auf, um diese dringenden Probleme anzugehen."
Die Bedeutung der CIDSE für die Arbeit in Österreich
Die KOO ist eines der Gründungsmitglieder und bis heute engagiertes Mitglied der CIDSE. Die internationale Kooperation der katholischen Hilfswerke ist für uns im alltäglichen politischen Wirken ebenso wichtig wie in besonderen Situationen, etwa humanitären Katastrophen oder politisch einschneidenden Ereignissen. Auch in einem solchen Netzwerk erlebt man schwierige Zeiten, aber Vertrauen und Verbundenheit helfen immer dabei, Herausforderungen im Außen oder Inneren gemeinsam zu bewältigen. Ganz besonders die unbedingte Ausrichtung der Arbeit auf internationale Gerechtigkeit, dem Guten Leben für alle und der Sorge um das gemeinsame Haus unterstützen uns als KOO und die katholischen Einrichtungen in Österreich, fachliche Expertise in politische Vorschläge international einzubringen und zu nutzen und Partnerorganisationen mehr Raum in Kirche, Öffentlichkeit und Politik zu verschaffen.
Gerade die Abschottungstendenzen und autoritären Entwicklungen in vielen Länder stellen eine Gefahr für die adäquate internationale Antwort auf die dringendsten globaler Herausforderungen dar. Wir fordern daher von den gerade an einer Regierungsbildung beteiligten Parteien, dass sie Österreichs internationale Glaubwürdigkeit bewahren, indem sie multilaterale und bilaterale Verpflichtungen einhalten, die internationale Kooperation stärken und die Suche nach gemeinsamen Lösungen im Dialog mit Zivilgesellschaft und Wissenschaft forcieren.