COP16 in Cali/Kolumbien zu Biodiversität: Keine Einigungen bei Finanzierungsfragen
Im Jahr 2022 haben sich in Montreal rund 200 Staaten auf 23 Ziele geeinigt, die bis 2030 erreicht werden sollen. In Kolumbien stand nun die Ausformulierung und Umsetzung dieses Rahmenvertrags auf dem Programm.
Trotz intensiver Verhandlungen und einer Verlängerung konnte die Tagesordnung noch nicht abgeschlossen werden, zu viele Delegierte waren bereits abgereist und somit war die Konferenz nicht mehr beschlussfähig. Aus UN- Kreisen heißt es, dass die Verhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden sollen. Fraglich ist wann, denn die Biodiversitäts-Konvention wird nur alle zwei Jahre in diesem Ausmaß diskutiert.
Indigene und lokale Gemeinschaften
Eine Teileinigung konnte mit der Gründung eines Gremiums erreicht werden, das die Interessen der indigenen Gemeinschaften im Rahmen der Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Es soll dazu beitragen, die Rolle der Indigenen zu stärken und sichtbarer zu machen. NGOs und Wissenschafter*innen werten das als sehr positiv.
In Cali wurde daher unter anderem ein Arbeitsprogramm verabschiedet, das vorsieht, dass das traditionelle Wissen indigener und lokaler Gemeinschaften zur Bewältigung der Biodiversitäts- und der Klimakrise künftig besser berücksichtigt wird.
Fonds für Digitale Sequenzierung (DSI)[1]
Um die ungleiche Verteilung von Gewinnen aus der Nutzung von Gendaten zu bekämpfen, konnte ein Fonds mit multilateralen Mechanismen eingerichtet werden. Die Delegierten stimmten der Aufteilung von Gewinnen zu, die aus Sequenzen von Pflanzen und Tieren stammen. Der sogenannte Cali-Fonds sieht vor, dass Unternehmen oder andere Nutzer*innen der Daten, die diese kommerziell verwerten, "einen Teil ihrer Profite oder Einnahmen" einzahlen.
Verzahnung Klima-und Biodiversitätsschutz
Der Weg für eine engere Kooperation von Weltbiodiversitäts- und Weltklimarat konnte bereitet und die Kohärenz zwischen Natur- und Klimaschutzplänen gefördert werden. Das ist ein klares Signal seitens des Biodiversitätsschutzes an die kommende Weltklimakonferenz (COP 29) in Baku.
Fehlende Strategie für Finanzierung
Keine Einigung konnte bei dem essentiellen Thema der Finanzierung erzielt werden. Wie Gelder in den Natur- und Artenschutz fließen können uns vor allem aus welchen Quellen sie kommen sollen ist weiterhin unklar.
[1] Digitale Sequenzinformationen (DSI) sind Träger der Erbinformationen eines Lebewesens als Abfolge von Buchstaben dargestellt und diese Darstellung in digitaler Form gespeichert. Diese Informationen sind sowohl für die Grundlagenforschung als auch für kommerzielle Anwendungen von Bedeutung und können wirtschaftliche Vorteile bieten. (Quelle: www.bmuv.de; 5.11.2024)