Der lange Weg nach Baku: Klimakonferenz in Bonn mit wenig Ergebnissen
Vom 3. bis 13. Juni 2024 fand in Bonn die jährliche Klimakonferenz der technischen Organe der Klimarahmenkonvention statt (SB60). Zentrale Aufgaben für die verhandelnden Expert*innen war die Entwicklung von Optionen für das neue internationale Klimafinanzierungsziel, die Unterstützung der Erstellung neuer nationaler Klimaziele (NDC) durch ein Klimaschutz-Arbeitsprogramm und konkrete Vorgaben sowie die Bestimmung von Messgrundlagen für das neue Globale Anpassungsziel.
Darüber hinaus fanden Workshops der Delegationen und Zivilgesellschaft zur Ausrichtung aller globalen Finanzflüsse an den Pariser Zielen sowie auch zur Schäden und Verlusten statt. Welchen Einfluss die Ergebnisse des guten Austausches bei den Workshops auf die tatsächlichen Verhandlungen bei der nächsten COP haben werden, blieb jedoch offen.
Kleine Erfolge konnten durch den Beschluss des künftigen Arbeitsprogrammes zu Klima und Landwirtschaft sowie beim zur Ausarbeitung von Indikatoren für das globale Anpassungsziel erreicht werden.
Die KOO hat gemeinsam mit CIDSE, Caritas Internationalis und weiteren Schwesterorganisationen ein Side Event zur moralischen Notwendigkeit der Einführung von neuen, auf die Hauptverschmutzer abzielende, Steuern sowie zur Reform des globalen Finanzsystems durchgeführt. Dazu konnten wir Nuntius Mgr. John John Kallarackal, der Leiter der Delegation des Heiligen Stuhls, sowie Vertreter*innen von Regierungsdelegationen aus Asien und Afrika gewonnen werden. Eine Reform des Finanzsystems sowie innovative internationale Steuern sind ein unumgänglicher Schritt, um dem Bedarf an finanziellen Mitteln für Klimamaßnahmen weltweit zu begegnen sowie klimaschädliches Agieren zu reduzieren.
Es stehen im Sommer und Herbst noch einige weitere Verhandlungsrunden und hochrangige politische Gipfel an, bevor im November in Baku, Aserbaidschan, die Klimakonferenz COP29 ein neues internationales Klimafinanzierungsziel beschließen kann, welches den Dreh- und Angelpunkt der zukünftigen Unterstützung für die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder des Globalen Südens bilden wird.