EU stoppt Naturschutzfinanzierung in Tansania: Hoffnung für die Maasai
Diese Entscheidung folgt auf die Aussetzung eines großen Naturschutzprojekts der Weltbank im April 2024 und den Stopp deutscher Entwicklungsprojekte in Loliondo Ende 2023. Die Maasai International Solidarity Alliance (MISA), hatte intensiv mit der EU und ihren Mitgliedstaaten, insbesondere Deutschland, zusammengearbeitet, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen.
Die tansanische Regierung nutzt Naturschutz und Tourismusentwicklung als Vorwand, um Maasai-Gemeinschaften gewaltsam von ihrem Land zu vertreiben. Organisationen wie die Frankfurter Zoologische Gesellschaft (FZS), der World Wide Fund for Nature (WWF) und das Jagdunternehmen Royal Safaris Conservation Co. L.L.C. sind daran beteiligt und fördern durch ihre Unterstützung staatliche Gewalt und großflächigen Tourismus, anstatt die Natur zu schützen.
MISA äußerte im Mai 2024 Bedenken gegenüber der EK bezüglich ihres Programms „Biodiversity Conservation and Sustainable Community Livelihoods: Eastern Rift Savannahs and Watersheds“ (ERiSaWa). In Tansania werden Gerichtsurteile zugunsten der Massai nicht durchgesetzt, was bedeutet, dass Naturschutzgelder oft zur Unterstützung von Landnahmen verwendet werden. Eine Resolution des Europäischen Parlaments im Dezember 2023 forderte die tansanische Regierung auf, die Vertreibungen zu stoppen.
Die tansanische Regierung plant, mehr als 70 % der Massai-Distrikte in Jagdgebiete umzuwandeln und 20.000 Massai rund um den Kilimanjaro-Flughafen zu vertreiben. Trotz Protesten am Welterbetag, dem 18. April 2024, wurden diese Pläne weiterverfolgt. Die Entscheidung der Europäischen Komission sendet eine starke Botschaft und gibt den Massai-Gemeinschaften Hoffnung. MISA setzt sich für einen menschenrechtsbasierten Naturschutz ein, der auf Dialog und Koexistenz zwischen Mensch und Natur basiert.