CIDSE Publikation: Warum es neue Steuern für Klimamaßnahmen braucht
In der neuen Publikation „Innovative sources of public finance for climate justice: A moral and faith perspective“ argumentieren CIDSE, CAFOD und KOO, dass neue globale Steuern nicht nur ein zentrales Instrument zur Bekämpfung der sozio-ökologischen Krise sind, sondern auch ein moralisches Gebot, welches sich aus der katholischen Soziallehre ableitet. Ebenso benötigt es eine Reform des globalen Finanzsystems, um faireren Zugang zu Finanzierungen sowie eine demokratische Repräsentation in zentralen Institutionen sicherzustellen. Nicht zuletzt wird auf die Notwendigkeit der Schuldenkrise entgegenzuwirken hingewiesen.
In den letzten Jahren hat die katholische Gemeinschaft zunehmend die dringende Notwendigkeit erkannt, sich den vielfältigen Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Die Enzyklika “Laudato Si’” von Papst Franziskus und sein apostolisches Schreiben “Laudate Deum” betonen den Klimawandel als eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, das nicht nur wissenschaftliche, sondern auch erhebliche wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Facetten aufweist.
Klimafinanzierung ist eine entscheidende Verpflichtung, um dem dringenden moralischen Gebot des Klimaschutzes, der Anpassung an die Erderhitzung sowie der Bewältigung von Verlusten und Schäden gerecht zu werden. Doch sie kann nicht gerecht und angemessen sein, ohne das zugrundeliegende globale Steuersystem und die Architektur des globalen Finanzsystems zu reformieren.
Dieses Diskussionspapier greift vor allem auf zwei Kernkonzepte der katholischen Soziallehre zurück – die Verantwortung für das Gemeinwohl und die bevorzugte Option für die Armen –, um ökologische Schulden anzugehen. Ziel ist es zu untersuchen, wie die umfangreiche Nachfrage nach Klimafinanzierung im Bereich von mehreren Billionen US-Dollar bis 2030 und darüber hinaus mit den Imperativen der katholischen Soziallehre in Einklang steht.
Präsentation auf der Klimazwischenkonferenz in Bonn
Die Publikation wird im Rahmen eines offziellen Side Events bei der Klimazwischenkonferenz SB60 am Montag, 10. Juni 2024 (10:15 Uhr) in Bonn vorgestellt. CIDSE, Maryknoll, CAFOD sowie Caritas Internationalis organisieren gemeinsam mit der KOO die Veranstaltung „Why innovative sources of finance & financial system reform matter: a moral case“ und laden Vertreter*innen des Heiligen Stuhls, von Verhandlungsdelegationen sowie von Wissenschaft und Zivilgesellschaft dazu ein.
Weiterführende Publikation von CAFOD
Unsere Schwesterorganisation CAFOD veröffentlicht zeitgleich ihr Diskussionspapier „Fair finance for the climate fightback: Where should the money come from?“, welches einige der notwendigen Instrumente und Reformen genauer beleuchtet und sie im Kontext des Vereinigten Königreichs verortet.