Bischof Freistetter: Bei EU-Wahl für nachhaltige Zukunft stimmen
"Um den Klimawandel einzudämmen und unsere Erde für kommende Generationen zu bewahren, ist ein gesellschaftlicher Wandel erforderlich", betonte der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die internationale Zusammenarbeit und Weltkirche zuständige Bischof in einer Aussendung der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz am Mittwoch. "Die Europawahlen bieten uns die Möglichkeit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten", zeigte sich der Bischof überzeugt.
Einen Monat vor der Wahl ihres Parlaments stehe die Europäische Gemeinschaft vor großen inneren und globalen Herausforderungen, heißt es in der Aussendung weiter: "zwei Kriege in der unmittelbaren Umgebung, mit zahlreichen anderen kriegerischen oder gewaltvollen Auseinandersetzungen in Afrika, Lateinamerika und in Asien". Dazu kämen Veränderung des globalen politischen Gleichgewichts und ein in großen Teilen durch menschliches Handeln verursachter Klimawandel.
Die EU habe in der vergangenen Legislaturperiode mit dem "Green Deal" große Schritte zu einer sozial-ökologischen Transformation gesetzt, zeigte sich Anja Appel, Leiterin der KOO, überzeugt. Diese Richtungsänderung müsse "konsequent weiterverfolgt und verstärkt werden", um jene sozial-ökologische Transition zu verwirklichen, die es unbedingt brauche. Um dies zu erreichen, sei einerseits eine drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen vonnöten, andererseits müsse die Erhaltung der Biodiversität Priorität haben. Dazu bedarf es laut Appel dringend der Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz, sowie die zügige Umsetzung der Entwaldungsverordnung in den EU-Mitgliedsstaaten. Ebenso notwendig sei ein grundlegender Umbau des europäischen industrialisierten Landwirtschaftsmodells, so Appel.
Auch die soziale Dimension der Transformation dürfe dabei nicht außer Acht gelassen werden. Es müsse darum gehen, allen Menschen zu ermöglichen, diese Veränderung mitzugestalten und teilzuhaben - innerhalb und außerhalb Europas. "Die Ärmsten dürfen nicht die Opfer der notwendigen Transformation werden", betonte Appel. Der Veränderungsbedarf verunsichere viele Menschen, so die KOO-Leiterin, deshalb brauche es politische Deutlichkeit, Berechenbarkeit, Transparenz und den politischen Willen, positive Zukunftsszenarien zu skizzieren.