Gender und Mobilität in Ländern des Globalen Südens
Gender und Mobilität in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen
Zugang zu sicherer und verlässlicher Mobilität ist oft Vorrausetzung für den Zugang zu Bildung, Arbeit oder Gesundheitsversorgung.
Der Artikel von Tanu Priya Uteng und Jeff Turner will einen Beitrag zur Berücksichtigung von Frauen in der Verkehrsplanung in Ländern des Globalen Südens leisten und auf Forschungslücken hinweisen. Dabei werden verschiedene Theorieansätze verwendet und zusammengeführt um der Komplexität der Thematik gerecht zu werden. Verkehrsplanung ist auch im Globalen Süden meist auf Autos ausgerichtet, obwohl der Großteil der Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu Fuß gehen, öffentlichen Verkehr nutzen oder Radfahren. Gleichzeitig sind Frauen und Mädchen im öffentlichen Verkehr häufig sexualisierten Übergriffen und Gewalt ausgesetzt oder die Mobilität und der Bewegungsradius von Frauen und Mädchen wird durch kulturelle Normen eingeengt. Der Zugang zu sichererer und verlässlicher Mobilität ist oft Voraussetzung für den Zugang zu Bildung, Arbeit oder Gesundheitsversorgung.
Forschungslücken gibt es beispielsweise im Zusammenhang mit Unfallverletzungen wo nicht nur Fußgänger*innen besonders betroffen sind, sondern z.B. auch Straßenverkäufer*innen. Außerdem zeigt der Artikel auf, dass es bei der Entwicklung von Smart Cities oft Ungleichgewicht zwischen einem technischen Ansatz und einem Ansatz bezüglich Lebensqualität besteht und damit Themen Sicherheit oder Zugang zu bestimmten Angeboten weniger beachtet werden. Ein Beispiel dafür ist der Zugang zu Bike-sharing für die man ein Smartphone braucht, dass in Indien Frauen seltener besitzen als Männer und damit von Frauen weniger benutzt werden kann. Der Artikel eignet sich sehr gut um einen Überblick über eine große Anzahl verschiedene Aspekte rund um Mobilität und Gender im globalen Süden zu bekommen.
Tanu Priya Uteng (2019): Addressing the Linkages between Gender and Transport in Low- and Middle-Income Countries