"Transformationsforum": Für sozial-ökologische Wende kooperieren
Veranstaltet von der Plattform für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) fand es diese Woche an der Universität für Weiterbildung Krems mit 120 Delegierten aus 75 Organisationen und sozialen Bewegungen statt. Vertreten waren die Bereiche Klima- und Umweltschutz, Sport, Religion, Wirtschaft, soziale Wohlfahrt und Interessensvertretungen bis hin zum Blasmusikverband. Die KOO hat als Anwältin für die internationale Perspektive das Transformationsforum als Trägerorganisation mitgestaltet. So betonten die ersten drei Inputs aus der Perspektive des Globalen Südens die Dringlichkeit zur Transformation.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen versicherte dem Anliegen Unterstützung von höchster Stelle. Die gebotene sozial-ökologische Transformation sei nicht alleine zu schaffen, sagte er in einer Videobotschaft. "Darum ist der Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie der Klima- und Umweltbewegung, der Politik, der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Religionsgemeinschaften, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft auch so wichtig."
Kernfrage des Austauschs war, wie ein "gutes Leben für alle auf einem bewohnbaren Planeten" zu erreichen sei. Dazu gab es Dialoggruppen, deren Ergebnisse zusammengefasst wurden zu "Themenfeldern" wie Wirtschaft, Arbeit, Bildung, Ernährung und Landwirtschaft, Teilhabe, globales Zusammenleben, politische Rahmenbedingungen sowie "positive motivierende Erfolgsgeschichten". Konkrete Lösungsansätze und Kooperationen wurden angedacht - wie etwa Wirtschaft nach Indikatoren wie Gemeinwohl und Wohlbefinden ("Wellbeing Economy") zu bemessen, Schutz der Kinderrechte durch Umsetzung des Lieferkettengesetzes, Veranstaltungen als "Green Events", überparteiliche Bildungsangebote für Politiker*innen und diverse Dialogformate.
Veranstalter und Projektleiter Ernst Fürlinger hob in seinem Resümee über das erste Transformationsforum die "Kultur der Verbundenheit und des Dialogs" sowie den "Austausch zwischen Verschiedenen mit Respekt und auf gleicher Augenhöhe" hervor. Diese Grundhaltung innerhalb der Zivilgesellschaft sei "für die Demokratie gerade in Krisenzeiten unerlässlich". Die bei dem zweitägigen Treffen praktizierte "Qualität der Kooperation" gelte es weiter zu kultivieren - "als Gegengewicht zu politischen Kräften, die die gesellschaftliche Spaltung betonen und verstärken".
Die direkte Begegnung habe "grundlegende Gemeinsamkeiten" trotz Unterschieden entdecken lassen, ergänzte die organisatorische Leiterin der Konferenz, Sarah Nash. Dazu gehörten neben dem Engagement für eine "Wende" auch die geteilte Sorge angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise. Schon bei dem erstmaligen Treffen hätten sich zahlreiche Kooperationen und Anknüpfungspunkte zwischen unterschiedlichen Organisationen entwickelt.
Die Katholische Aktion war beim Transformationsforum durch Präsident Ferdinand Kaineder vertreten, die Katholische Jugend durch Raffael Haigermoser und Liliane Gottschamel, sowie die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar durch Daniel Bacher. Mit Karl Immervoll nahm der Bundesseelsorger der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung teil, während die Ordenskonferenz Sr. Anneliese Herzig und die Konferenz der kirchlichen Umweltbeauftragten Axel Isenbart aus der Diözese St. Pölten entsandt hatten. Anja Appel sprach als Leiterin der KOO, Pater Franz Helm für "Religions For Future Vienna".
Unter den vertretenen Kirchen und Religionsgemeinschaften waren weiters auch die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft, die Evangelische Kirche A. und H.B. sowie die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ).
Das zweite "Österreichische Transformationsforum" wird von 25. bis 26. Februar 2025 an der Universität für Weiterbildung Krems stattfinden.