60 Jahre KOO: Entwicklungspolitischer Dachverband geht gestärkt ins nächste Jahrzehnt
[Wien, 5.10.2023, PA] Die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO) feierte gestern ihr 60. Jubiläum. 1963 gegründet mit dem Ziel, die Arbeit der katholischen Einrichtungen und Hilfswerke für internationale Entwicklung zu koordinieren, gemeinsame Impulse zu setzen und die Gesamtwirkung zu erhöhen, konnte sich die KOO als eine der zentralen Akteurinnen in der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit etablieren. Im Laufe der Jahrzehnte wurden viele Impulse gesetzt, wie etwa beim Fairen Handel, dem Mikrokreditwesen, den Verknüpfungen hin zur Klimapolitik. Bei der Gründung zahlreicher Allianzen war die KOO maßgeblich beteiligt, wie etwa das beim Österreichischen Spendengütesiegel, der Allianz für Klimagerechtigkeit oder auch SDG Watch Austria. Auch beim internationalen Dachverband CIDSE (Coopération internationale pour le développement et la solidarité) mit Sitz in Brüssel gehörte die KOO zu den Gründungsmitgliedern und konnte so die Entwicklung der internationalen Solidarität der katholischen Kirche mitgestalten.
KOO-Vorsitzender Bischof Freistetter dankte auf der anlässlich des Jubiläums organisierten Festveranstaltung zum Thema „Die Kirche und ihr Engagement für eine sozial-ökologische Transformation“ der KOO als Netzwerk der vielen Organisationen und Einrichtungen der katholischen Kirche in Österreich für ihr Engagement als Brückenbauerin, Mitgestalterin und Wegbegleiterin: „Durch dieses Engagement der vielen und die erlebbare Verbundenheit über die Partnerorganisationen mit so vielen Menschen weltweit wurde und wird Geschwisterlichkeit spürbar.“
Auf der ebenfalls stattfindenden Vollversammlung wurde nicht nur das Leitungsgremium der Interessenvertretung neu gewählt, sondern auch die Grundlage ihrer Arbeit für die aktuellen Herausforderungen in Form neuer Leitlinien beschlossen. Erwin Eder, Geschäftsführer von Horizont3000 und frisch gewählter Sprecher der KOO-Interessenvertretung dazu: „Angesichts der Herausforderungen, die vor uns liegen, bleibt der ursprüngliche Auftrag zur Koordination und Kooperation weiterhin zentral. Durch die KOO ist es uns als Organisationen möglich, unsere Arbeit nicht nur miteinander abzustimmen, sondern auch in Verbindung mit internationalen Allianzen weiterzuentwickeln.“
Auch durch das gestern veröffentlichte Mahnschreiben Laudate Deum von Papst Franziskus fühlt sich die KOO in ihrer Arbeit bestätigt. So meint die Leiterin der KOO, Anja Appel: „Der Heilige Vater sieht die Klimakrise als die zentrale globale Gerechtigkeitskrise. Er fordert uns alle auf, die Kultur der Umkehr noch stärker zu leben. Daher sehe ich uns als inhaltlich auf dem richtigen Weg im Einsatz dafür, dass die Hauptleidtragenden im globalen Machtgefüge eine Stimme und mehr Gestaltungsmacht bekommen. Das bedeutet auch, dass wir uns dafür einsetzen, dass die notwendige Transformation in Form einer Abkehr von unserem Raubbau-Lebensstil bei uns voranschreitet.“