Kardinal Schönborn unterstützt Forderungen nach ambitioniertem Handeln in Zeiten der ökologischen und sozialen Krise
Auf ihrem Weg von Wien Richtung Schwechat werden sich Anja Appel von der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz und Magdalena Holztrattner von der Katholischen Sozialakademie, beide Klimapilgerinnen von 2015, einen Tag der Gruppe anschließen, um ihre Unterstützung für die Anliegen der Klimapilgernden auszudrücken. Anja Appel wird zu Beginn eine Botschaft des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Kardinal Schönborn übergeben, in der sich dieser bei den Pilgerinnen und Pilgern für ihr Engagement und ihr inspirierendes Beispiel im Sinne der Umweltenzyklika Laudato Si‘ bedankt. Denn auch die österreichische Kirche bekennt sich zur Verantwortung für den Schutz des Planeten. So hat sie 2015 nicht nur eigene Umweltziele beschlossen, sondern heuer im Rahmen neuer ethischer Veranlagungsrichtlinien, die Bereiche Klima- und Umweltschutz mit strengen Kriterien bewertet. Weitere Schritte sind in Ausarbeitung. „Ich hoffe, ihr konntet den positiven Effekt dieser Maßnahmen auch während eurer Pilgerreise durch Österreich und in den besuchten Pfarren erkennen.“ So der Erzbischof von Wien in seinem Brief.
Der Kardinal unterstützt die Forderungen der Klimapilgernden nach
· einem ambitionierten globalen Regelwerk, um die Ära der fossilen Rohstoffe schnell zu beenden,
· eine gerechte Transformation zur sauberen Energiewirtschaft und
· eine neue Vorgehensweise für eine integrale Ökologie von Individuen und Gemeinschaften und gibt den Klimapilgernden seinen Segen mit auf ihren Weg nach Katowice zur Klimakonferenz.
Anja Appel von der KOO meint dazu: „Durch unsere internationale Kooperation mit vielen Organisationen auf der ganzen Welt erfahren wir täglich von den verehrenden Folgen des Klimawandels. Sie sind ein weiteres Symptom des Ungleichgewichts von Wohlstand, Macht und Perspektiven in der Welt. Denn auch die Auswirkungen des Klimawandels treffen die marginalisierten Menschen im Globalen Süden am heftigsten. Daher ist es wichtig, dass die Kirche an der Seite der Armen unbequeme Anwältin für deren Interessen auf der internationalen Bühne bleibt. Gerade in Zeiten wie diesen, ist diese Stimme ein Zeichen der Hoffnung.“
Auch für Magdalena Holztrattner geht es um viel: „Klimagerechtigkeit betrifft uns alle. Dabei geht es um Menschen in anderen Ländern heute genauso wie um unsere - wie deren - Enkelkinder. Denn heute wie zukünftig ist „alles mit allem verbunden“ (Laudato si´) Österreich hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Daher mein Appell an die Regierung, die mit der Ratspräsidentschaft verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen und den Klimagipfel in Katowice so zu beeinflussen, dass die gemeinsame Zukunft klimagerecht und dadurch auch sozialgerecht gestaltet wird. Es geht um eine enkeltaugliche Zukunft aller Menschen auf diesem Planeten.“